Wie macht man MOOC-Videos im Khan-Style?

Salman Khan ist ein Auslöser des MOOC-Booms: Ein New Yorker Hedgefond-Analyst, der zuerst einer Kusine aus Kalifornien Mathematik-Nachhilfe gab, per Video. Weil andere Verwandte und deren Freunde, die Videos auch wollten, stellter er sie 2006 auf Youtube und erreichte damit bald schon extrem hohe Abrufzahlen. Nach der Finanzkrise warf Khan seinen Job hin und gründete die „Khan Academy“, die inzwischen mit Millionen von der Bill Gates-Foundation unterstützt wird.

Khan war am MIT Student des IT-Architekten Agarwal, der inzwischen selbst Leiter der Open Source-MOOC-Plattform edX geworden ist. Für Agarwal und edX machte Khan vor einen halben Jahr ein Video darüber, worauf es bei Khan-style Videos ankommt. [Hier anschauen.]

Hier sind die vier Punkte, die Khan nennt, jeweils ergänzt mit eigenen Erklärungen.

(1) Knowledge Café: Der Tonfall ist das Wichtigste

Wichtig ist die Sprechsituation, die durch die Stimme entsteht: Eine echte, authentische Person spricht auf Augenhöhe (!)zu einer anderen Person, hier und jetzt. Es sollte klingen wie in einem Café: Als ob zwei Leute zusammen an einem Tisch sitzen, und eine/r hat gerade den/die andere/n gebeten, genauer zu erklären, wie etwas geht oder wie etwas sich verhält.

Konversationston heißt vor allem: nicht emotionslos. Es muss emotionale Bewegung in der Stimme sein. Deine eigenen Emotionen, dein eigenes (echtes!) Nachdenken beim Sprechen, dein Akzent … all das gehört dazu. Du bist nicht neutrale/r Sprecher/in für die Tonspur eines Films!

Du sprichst auf Augenhöhe, als Privatperson. Authentisch, nicht aus einer schützenden Rolle heraus. Nicht von oben herab: Kein bevormundender Ton, kein Dozieren. Aber auch nicht bemüht simpel, betont didaktisch. Nicht wie ein/e Dozent/in in einem Vorlesungssaal oder Seminarraum. Nicht wie ein/e  „geduldige/r Nachhilfelehrer/in“ und auch nicht wie gütige und/oder strenge „gute Lehrer“. (Das machen die allermeisten MOOC-Videos falsch!)

Was und wie du sprichst, sollte geeignet sein, das Selbstgespräch der anderen Person anzuregen. Ein Erklärvideo lässt ja immer eine Leerstelle frei für den/die Lerner/in, die den Gedankengang gerade verfolgt. Wenn das Video dann läuft, ist diese Person aber damit allein. Das Web ist ein persönliches, intimes Medium. (Anders als TV, Radio, Zeitung oder Schulbücher.) Im Web geht es im Kern um Resonanz: Um das Selbstgespräch der anderen, das beim Lesen oder Hören zu meinem eigenen Selbstgespräch wird.

Selbstgespräch heißt auch, dass dein eigener Gedankengang beim Sprechen authentisch sein muss. Etwas, dass du dir beim Sprechen selbst gerade klar machst. Du stellst dir stellvertretend die Fragen, die man sich als aufmerksamer, klar denkender Mensch vernünftiger Weise stellt. Genau das ist die Rolle, die für die Weblerner/innen ausgespart ist. (Gleich, ob sie diesem Anspruch tatsächlich voll gerecht werden oder nicht.)

(2) Visuell und farbig

Khan zeichnet und schreibt in seinen minimalistischen Videos, während er etwas zeigt. Das ist ein bisschen wie eine Tafelzeichnung, aber es ist nicht dasselbe. Das Web ist ein viel intimeres Medium. Es ist eher wie die Kritzelei auf einer Serviette, wenn du im Café einem guten Bekannten eine Sache verständlich machst.

Das Provisorische ist wichtig! Professionelle Computer-Grafiken leisten nicht mehr, sondern weniger! Es geht nicht darum, dass jemand staunend einer Hochglanz-Darbietung zusieht. Erst das Handgemachte und Unperfekte macht das Video zu einem Denkwerkzeug. Es ist ein gezeichnetes Selbstgespräch: „Als ob ich es selbst zeichnen würde, um es mir zu besser verdeutlichen.“

Die Zeichnung ist also selbst eine Art Denkprozess. Deshalb sind Farben und andere Markierungen wichtig, die Text oder Grafik anreichern. Diagramme (auch handgezeichnet!) sind gut, wenn sie konkret sinnvoll sind.

(3) Sich vorbereiten

Vorbereitung ist wichtig, aber nicht schriftlich, sondern eher als Konzentrationsphase. Khan empfiehlt: Bereite dich geistig vor, dann sprich in einem Zug. Kein ausgefeiltes Skript benutzen! Nur ein paar hingewordene Stichpunkte, die den Bogen skizzieren.

Wenn beim Sprechen ein größerer Fehler passiert: Lieber gleich ganz von vorn beginnen (wegen dem Schwung). Nicht Schneiden und Editieren! Kleine Fehler korrigiert man während des Sprechens, das erhöht die Authentizität.

(4) So kurz wie möglich, aber nicht zu kurz!

Khan empfiehlt für seine Erklär-Videos ca. 8 Minuten (zwischen 6 und 10 Minuten). Das ist länger als bei typischen Web-Clips, die zwischen 2 und 4 Minuten dauern. Das geht in diesem Fall, weil die Lerner/innen an dem Denkprozess teilnehmen wollen und weil Khan eine ruhige, sehr sparsame und konzentrierte visuelle Umgebung schafft. (Faustregel: Je mehr visuelle Extras und Elemente, desto kürzer muss das Video sein.)

Die Clips von 6 – 8 Minuten Länge schaffen auch einen Rhythmus. Die Pausen dazwischen sind wichtig, und auch, dass das jeweils nächste Video (oder andere Medienobjekt) gezielt ausgewählt und angeklickt wird. Die Videos sollten auch nicht zu kurz sein: Knappheit ist gut, aber kein Selbstzweck. Deshalb auch der Konversationston: Man muss entspannt folgen können und ein bisschen Raum zum Selberdenken haben.

Ein Video sollte eine gedankliche Einheit enthalten. Einen Bogen. Zwei Bögen nacheinander sind schon zuviel: Dann lieber zwei Videos daraus machen. Wenn der Stoff einer „Lektion“ zu lang ist: Herunterbrechen auf zwei, allerhöchstens drei Erkärvideos. Alles andere kann man auslagern in kurze Texte und/oder Grafiken (Blogformate), die von den Kernvideos aus verlinkt sind.

 

14 Gedanken zu „Wie macht man MOOC-Videos im Khan-Style?

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  3. Ja und nein – einige der Punkte von Khan sind auch in unserem Kontext durchaus sinnvoll. Beispielsweise: Kein Skript, sondern aus sich heraus sprechen. Alles andere klingt zu aufgesetzt. Und auch wenn Khan kein Didaktiker ist, bedeutet das nicht, dass seine Überlegungen falsch oder schlecht sind.

    … allerdings hab ich auch noch kein Khan-Video gesehen, das mir gefallen hat. 🙂

  4. über die didaktik sagen diese tipps ja eigentlich gar nichts. nur, dass man jeweils einen gedanklichen bogen in einem video beschreibt, das nicht länger ist als 10 minuten. wie man das macht, ist offen.

    welche übergeordnete didaktische strategie man verfolgt, ist damit ja in keiner weise festgelegt. außer natürlich, dass es im einzelnen immer um das aktive selbst-begreifen geht und dass klassisches dozieren in web-medien nicht funktioniert. aber das ist im prinzip etwas, das auch gute schullehrer wissen.

    was er zum tonfall, zum zeichnen und zur dauer der videos sagt, halte ich für vollkommen richtig. das deckt sich mit den erkenntnissen aus dem web.

    wie man das dann wiederum persönlich umsetzt, ist jedem selbst überlassen. man muss ja nicht khan imitieren. er würde das vermutlich sogar ablehnen: gerade wenn es um einen persönlichen, authentischen ton geht, muss jeder einen eigenen finden.

    relevant ist das in jedem fall schon, was er sagt. er muss etwas richtig machen, denn er hat schlicht die meisten klicks. ohne seinen sensationserfolg mit dieser art videos gäbe es die mooc-welle nicht.

  5. Interessant sind die verschiedenen Farben – das erinnert mich an eine E-Learning-Studie (die ich leider nicht mehr parat habe), die zeigte, dass die Memorabilität bei der Verwendung verschieden grosser Schriften und Typos in einem Slide erheblich grösser war, als bei „normaler“ Schrift.

    Kommt aber nur gut, wenn ein Designer mitspielt (oder ein designaffiner Producer), sonst sieht es einfach nur … aus.

    Was mir bei dem Video auffiel: ich hätte es gerne auf 25% der Zeit komprimiert. Zuviel Gelaber IMHO.

  6. wir diskutieren ein wenig aneinander vorbei.

    es gibt den aspekt der fachdidaktik: ist das gute mathematik, die khan liefert? ist es sinnvoll dargeboten, in der richtigen struktur usw.? das ist durchaus umstritten, so weit ich weiß, aber darum geht es hier nicht.

    und es gibt den aspekt der webmedien-didaktik, wobei ich das lieber „user experience design“ oder auch „learner experience design“ nennen würde. (das sind die fachbegriffe der „informationsarchitekten“ und „webdesigner“, die web-angebote gestalten.)

    in dem blogpost oben (und in khans video) geht es um die medienerfahrung im web und darum welche formen eben im web (auf der medien-ebene!) funktionieren und welche eher nicht. und da sind die kernpunkte richtig, wie auch jörn loviscach bestätigt, der ja in deutschland seit jahren sehr klug, gekonnt und erfolgreich mathematik-erklärvideos produziert.

    also nochmals: ca. 8 minuten; nicht mehr als ein gedankengang pro video (sonst lieber als serie von zwei, drei kürzeren clips); konversationston auf augenhöhe (ohne festes skript); visualisierung als „denkwerkzeug“ einsetzen, nicht als „wow“-faktor; visuelle und mediale hochglanz-perfektion ist eher hinderlich, aber timing und „feeling“ müssen dafür sehr genau stimmen (und das bekommt man in der regel nicht einfach so zufällig hin).

    @lutz: 25% wären sicher zu kurz. ein gedankengang muss sich entwickeln. natürlich kann man die kernpunkte kurz hinknallen: erstens, zweitens, drittens, viertens, am besten als tabelle (ich hätte auch eine grafische aufbereitung besser gefunden). aber der redefluss entspricht einem gedankengang. es ist nicht einfach informationsvermittlung.

    tatsächlich gibt es ja den effekt von seriösen, sehr gut gemachten „auf den punkt“-erklärvideos, die von den konsumenten begeistert aufgenommen werden. alles scheint ihnen sofort ganz klar zu sein. hinterher stellte man aber oft fest (das war eine empirische untersuchung), dass diese klarheit oft eine selbsttäuschung ist. es ist dann eben noch nicht „angeeignet“ worden.

    (vermutlich meinen @michael und @christian sowas ähnliches mit ihrer skepsis gegenüber der khan’schen fachdidaktik.)

    das ändert nichts daran, dass man hier (aber auch bei loviscach oder z.b. auch bei den besseren* „in plain english“-erklärvideos von commoncraft) einiges lernen kann, wie erklärungen in und mit web-medien grundsätzlich gestaltet sein sollten. das hat noch gar nichts mit mathe zu tun, das würde auch für agrarmanagement usw. gelten.

    * „bei den besseren“: tatsächlich sind die berühmten commoncraft-videos keineswegs alle gleich gut, wenn man genau hinsieht. und das gilt noch vielmehr von den vielen imitaten („simple show“ und viele andere). die richtige mischung aus sachlicher klarheit, mediengerechtem aufbau und zugänglichkeit/tonfall ist keineswegs leicht hinzubekommen.

  7. @Martin Als jemand der sich darum bemüht, Mathematik möglichst gut und didaktisch gekonnt rüber zu bringen schüttelt es einen, beim Konsum der Khanvideos und den diversen KhanvideoKlons. Man fragt sich, welches Niveau die allgemeinbildende Schule in den USA mittlerweile erreicht hat, dass die Leute sich Khanvideos freiwillig ansehen. Da möchte man dann kaum noch drüber nachdenken, was man an positiven mediendidaktischen Aspekten diesen Videos abgewinnen könnte.

    Nehmen wir an, die Videos sind aus mediendidaktischer Sicht wirklich gut (nebenbei: Kann etwas mediendidaktisch gut sein, wenn es fachdidaktischer Unfug ist?), dann würde ich da noch einen Aspekt finden, der zu benennen wäre. Ich möchte diesen Aspekt die gemeine Mario Barth Wiederholung nennen:
    „Neulich musste ich mit meiner Freundin nach Nußloch, Nußloch, weeßte Nußloch, kennste doch Nußloch, jenau Nußloch …“
    „Ich hab dir hier mal ein Dreieck hingezeichnet, ein Dreieck weißt du. Du hast ja schon viel über Dreiecke gepaukt und hier ist noch eins, ich habe es extra farbig gemacht, also ein neues Dreieck an dem du was Neues lernst. Du lernst ja gerne nicht wahr und besonders mit meinen Videos.“
    Liebe Freunde von der Mediendidaktik wollt ihr uns dieses Gestammel wirklich als mediendidaktische Innovation verkaufen?

    Im Ernst:
    In der Mathematik ist ein geflügeltes Wort gebräuchlich: „Lange Beweise machen die Behauptung zunichte.“
    Uns ist seit jeher klar dass man selbst eine klassische Vorlesung nicht in einem durch dozieren kann. Du brauchst die Portionen und nach jeder machst du einen gewissen Break. Für den Mathematikunterricht der Schule gelten die 5 bis 7 Minuten (so hab ich es bereits in meinem Studium gelernt) seit langem. Das ist definitiv nichts Neues, was der Herr Khan da entdeckt hat.

    Zu meiner Studentenzeit war die Mathematik an der Humboldt-Uni noch im altehrwürdigen Hauptgebäude untergebracht. Nach der Wende wurde sie nach Ahof ausgelagert. Nun gut, es wurden dafür sehr gute Hörsäle eingerichtet. allerdings gab es einen Aufschrei der Mathematiker als sie nur Whiteboards bekommen sollten. Sie jeher wird bei der Vermittlung von Mathematik an der Tafel geschrieben und skizziert. Mathematiklehre ohne Kreide und die gute alte Tafel ist schier undenkbar. Dieses Medium ist durch nichts zu ersetzen. Also die Mathematiker bekamen ihre Tafeln und skizzieren und entwickeln wie eh und je.

    Also dass der Herr Khan ein paar Skizzen macht, ist defintiv nichts Neues bezüglich der Vermittlung von Mathematik. Neu ist jedoch, dass relativ schlechte Skizzen als mediendidaktische Innovation gefeiert werden.

    Skizzen und schnelle Visualisierungen sind wichtig bei der Vermittlung von Mathematik, egal ob in einem Video oder im klassischen Frontalunterricht oder auch beim selbständigen Entdecken. Eine wichtige mathematische Denkweise, ist das Denken in funktionalen Zusammenhängen. Diese lassen sich durch schnelle Skizzen nicht immer hinreichend deutlich machen. Diesbezüglich wurden Tools wie etwa dynamische Geometriesoftware entwickelt. Solche Tools auszuklammern aus der Produktion von Mathevideos, weil Herr Khan mit seinen Krakelbildern die mediendidaktische Innovation gefunden hat, wäre fahrlässig.

    Ich finde das gute alte Telekolleg tausend mal besser als alle Khanvideos zusammen.

  8. puh, ich will hier gar nicht als verteidiger der khan-didaktik auftreten.
    aus meiner sicht können wir stattdessen auch gern über die videos von jörn loviscach reden, wenn dich das weniger provoziert. (überhaupt will ich hier überhaupt niemand provozieren, sondern eher einen konsensualen überlegungsprozess anregen.)

    deshalb nur ganz kurz, um die stolpersteine zu beseitigen:

    – nein, das telekolleg-format ist nicht besser, jedenfalls nicht via web und browser-bildschirm und nicht für leute, die mit dem web aufgewachsen sind. der TV-bildschirm funktioniert als medium völlig anders.

    – ja, natürlich sind minimalistische skizzen-videos-mit-ton überhaupt nicht die einzige mögliche form. es ist halt _eine_ form, die sich anbietet, nicht mehr und nicht weniger. wichtig nicht zuletzt deshalb, weil sie relativ einfach und schnell herstellbar ist (wenn man den bogen raus hat). wenn christian und du zum schluss kommen, dass ihr eure inhalte so überhaupt nicht darstellen könnt, dann müsste man eine andere „leichtgewichtige“ form finden, die funktioniert.

    – khan hat gar nichts spektakuläres erfunden, er hat nur (zugegeben banale) erkenntnisse aus 10 jahren web-videos und web-tutorials massenwirksam in die welt der traditionellen schul- und college-bildung übertragen. wenn das eh klar ist, was er da sagt, dann um so besser.

    – hier gehts mir nicht um „mediendidaktische innovation“, sondern um web-gemäße formate beim design von medien und medien-erfahrungen. die innovation hier ist das web (genauer: das web 2.0) selbst, das jetzt die ganz normale medienumgebung für mainstreamnutzer geworden ist. und es gibt halt sehr viele videos im netz, die den minimalanforderungen (!), die khan aus seiner sicht formuliert, NICHT genügen. (in MOOCs sind es sogar die allermeisten.)

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  12. …das war mir ja eine regelrechte Freude, euere Diskussion hier zu lesen…was mir auffällt ist, dass hier versucht wird sich auf ein bestimmtes Format zu einigen, ob nun auf mediendidaktischer oder (weniger auf) didaktischer Ebene.
    Telekolleg Videos, Khan-Style, Harald Lesch oder Joachim Bublath, mit oder ohne Skript, authentisch auf Augenhöhe, komprimierter, bunter usw….ehrlichgesagt glaube ich nicht, dass man hier einen Konsens finden kann. Der eine mag Koriander, der andere nicht ;). Sicherlich gehen die Geschmäcker auch bei den Videoformaten auseinander und möglicherweise gibt es auch lernpsychologische und gestaltungspsychologische Aspekte, die bei der Erstellung eine Rolle spielen und einen Einfluss haben…das möchte ich hier nicht abwägen, eher hervorheben. Irgendwie werde ich aber das Gefühl nicht los, dass es doch dem Betrachter überlassen sein sollte, welche Art von Videos er gerne sehen will. Natürlich hat Khan einen Treffer gelandet. (Das hat Thomas Gottschalk mit ‚Wetten dass…?‘ übrigens auch…trotzem schaut’s heute kaum noch jemand, was vlt mit dem neuen Moderator zu tun hat??.) Vielleicht ist es nur die andere/neue Art, die Khan so populär gemacht hat und somit Neugierige und Wissbegierige angelockt hat…das möchte ich hier allerdings nicht beurteilen sondern nur als Denkanstoß mitgeben. Bezüglich der Länge bzw. Ausfühlichkeit der Videos…mag sein, dass sie für Lutz 25% zu lang sind…für andere sind sie aber vielleicht genau richtig…an der einen Stelle vlt aber auch zu lang und an einer anderen Stelle zu kurz. Die Lösung hierfür könnte wiederum eine Auswahl an (nach Möglichkeit und Thema kurzen) Videos, die unterschiedliche Vertiefungsgrade haben, womöglich andere Darstellungen verwenden, authentisch ohne Skript oder doch den Dozentenstyle haben, sein…schwierig, sich nur auf eine bestimmte Art der Videoproduktion zu einigen. Zudem schreitet die Entwicklung ungebremst voran. Das Telekolleg hatte damals Erfolge verbucht…es gab allerdings auch wenig Alternativen und ehrlichgesagt, ich fand es gut. Heutzutage haben wir das Internet und damit auch eine Möglichkeit der Auswahl. Es ist allerdings schwierig aus der gesamten Auswahl das für jeden einzelnen Passende und Richtige herauszufinden. Google&Co. tracken unser Internetverhalten und bieten uns personalisierte Werbung an. Ok. Das wiederum lässt die Überlegung zu: warum finden wir nicht die Bedürfnisse der User heraus und bieten Ihnen die Art der Videos an, die auf ihre Person zugeschnitten sind? Zweifelsfrei ist dies mit einem enormen Aufwand verbunden, da 1. eine Analyse des Betrachters notwendig ist 2. das entsprechende Videoformat vorhanden sein muss und 3. die entsprechende logische Verknüpfung funktionieren muss. Auf der anderen Seite ist auch eine Abwechslung ausschlaggebend. Heute möchte ich Mario Barth sehen und morgen vielleicht „Das literarische Quartett“.Wie auch immer….die Entwicklung im Bereich der Videos, die Diskussionen und die Forschung bleiben interessant!

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